Herstellung

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Die Herstellung von kolloidalem Silber

Hier werde ich schon mal ganz oben die wichtigsten Punkte auf listen, wie ein hochwertiges Silberwasser hergestellt werden kann.

So hat man eine Check-Liste zur Verfügung, nach der man sich bei seinen ersten Versuchen ein wenig ausrichten kann.

Einige dieser Punkte sind extrem wichtig, zum Beispiel könnten bei der Verwendung von Silbermünzen oder Tafelsilber als Elektroden bei der Elektrolyse sehr giftige Verbindungen entstehen, von daher sollte man mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit vorgehen.

 

  • Nur Generatoren verwenden, welche eine Strombegrenzung auf etwa maximal 5 mA besitzen.
  • Nur reinstes Wasser (Aqua Dest. oder Bidest.) verwenden. (Kein entmineralisiertes aus dem Baumarkt)
  • Glasgefäß gut reinigen, vor der Verwendung nochmals mit Aqua Destillata ausspülen.
  • Keine Metalle außer den Silber-Elektroden mit der Lösung in Kontakt bringen.
  • Für die Elektroden nur hoch reine Siberstäbe verwenden, 9999 oder besser 99999.
  • Elektrodenabstand sollte ca. 20 mm betragen.
  • Der Wasserstand im Glas darf die Elektroden-Halterung nicht erreichen.
  • Ein Start mit heissem Wasser beschleunigt die Herstellung, ist aber nicht notwendig.
  • Abfüllung in saubere Braunglas oder Violettglas Flaschen, und dunkle Lagerung.
  • Der Lagerort sollte möglichst frei von elektromagnetischen Feldern sein.
  • Nach Fertigstellung die Elektroden mit einem feuchten Papiertuch reinigen.
  • Bei der nächsten Herstellung die Polarität (+/- ) der Elektroden wechseln. Dadurch nutzen sich die Elektroden gleichmäßig ab.

 

Verbreitete Empfehlungen Leitungswasser zu benutzen, oder gar die Leitfähigkeit des Wassers durch Zugabe von Salz zu verbessern, sind gefährlich und verhindern die Herstellung von hochwertigem kolloidalem Silber. Darüber hinaus stellt sich natürlich auch die Frage was bei der Elektrolyse mit den Metall-Verbindungen und Giften passiert, die sich im Leitungswasser in einer mehr oder weniger großen, aber immer nachweisbaren Konzentration befinden? Nur durch das Verwenden von möglichst reinen Komponenten, und einer gewissenhaften Anwendung grundsätzlicher Regeln ist ein wirklich hochwertiges Silberwasser herzustellen.

 

Die Vorgänge während einer Elektrolyse, mit linearem Gleichstrom:

Zu Beginn der Herstellung ist die Leitfähigkeit des Wassers sehr schlecht. Deswegen findet nur eine ganz langsame Abscheidung von Silber statt. Nach einigen Minuten ist diese Anfangsphase überwunden, und die Abscheidung von Silber läuft auf maximalem Niveau. Nun ist es aber nicht so, das dieser Zustand stabil bleiben würde. Ab einer gewissen Konzentration verlangsamt sich wieder die Abscheidung, und kommt fast zum Erliegen.

Wenn die Dichte der Ionen so hoch wird, dass sie sich nicht mehr frei bewegen können, kommt die Herstellung wieder zum Stillstand. Die Vorgänge bei der Elektrolyse welche dann noch weiterhin aktiv sind, verschlechtern nur noch die Qualität des Silberwassers, ohne die Konzentration von Silber noch nennenswert erhöhen zu können.

 

Mit Projekt-2 und auch Projekt-3 sollte man bei 250 ml und ungetakteter Gleichspannung, nach spätestens 2 Stunden aufhören, damit sich die Qualität nicht massiv verschlechtert. Das ist dann schon sehr Konzentriert, denn nach nur 30 Minuten sind schon etwa 20 ppm Silber entstanden, was eigentlich für alle Anwendungen vollkommen ausreichend wäre.

Von der Qualität her, gilt hier der Grundsatz: Weniger ist mehr… :-)

Ohne Hilfsmittel findet keine wirklich sichtbare Bewegung im Wasser statt, dennoch wandern Ionen zwischen den Elektroden, und wohl auch in einer Art “Magnetfeld” um sie herum. Manchmal sieht man auch feine Nebelschwaden, welche sich in Bewegung setzen. Auch die Beläge der Elektroden versuchen sich zur anderen Elektrode zu “strecken”.

Die Kolloide sind kleinste, elektrisch geladene Teilchen, die sich gegenseitig abstoßen. So verteilen sie sich selbstständig im Glas zu einer homogenen Masse. Dadurch bleiben sie auch in der Schwebe, und fallen nicht auf den Boden. Kolloidales Silber besteht aber nicht nur aus Partikeln, sondern auch aus einzelnen Atomen und Ionen.

Silberion: 0,115 nm
Silberatom: 0,175 nm
Kolloidales Silber: 1 – 5 nm (ca. 15 Atome)

Pies schreibt in seinem Buch zum Beispiel:

“Der Strom erzeugt neben der Ablösung von Silberpartikeln (Ag0) auch positiv geladene Silberionen (Ag+). An der Kathode entsteht Wasserstoffgas und die dort benötigten Elektronen werden von der Anode ersetzt, wenn (Ag+) gebildet wird.”

Hier mal eine Gegenüberstellung von der Vorgängen an der Anode und der Kathode:

- Kathode: Ein Silberion (Ag+) und ein Elektron (e-) bilden ein Silberatom (Ag) = Reduktion des Silber(kat)ions zum Silberatom.
– Anode: Ein Silberatom (Ag) wird in ein Silberion (Ag+) und ein Elektron (e-) gespalten = Oxidation des Silberatoms zum Silber(kat)ion.

 

Die Herstellung von kolloidalem Silber mit gepulstem Gleichstrom:

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Hier findest Du einen Beitrag zur Herstellung von kolloidalem Silber mit gepulstem Gleichstrom. Hierbei wird mit einer Frequenz von 200 Hz, und einer Impulsbreite von 250 µs gearbeitet. Es findet keine bremsende Umpolung während der Elektrolyse statt, sondern der Energieeintrag findet durch ultra kurze Stromimpulse statt. Pro Sekunde werden 200 Impulse erzeugt, die jeweils nur 0,25 ms andauern.

Man kann sich das vielleicht als extrem schnelle Nadelstiche vorstellen, mit relativ langen Pausen die dazwischen liegen.

Nach vielen Tests und Versuchen, ist diese Methode meiner Meinung nach die mit Abstand beste Methode, um ein sehr hochwertiges kolloidales Silber her zu stellen, noch besser als mit kleinsten Spannungen. Auch der Nachteil der ins Wasser abgegebenen Elektrodenbeläge bei einer Herstellung mit getakteter Umpolung ist hiebei nicht vorhanden. Die Beläge bleiben an den Elektroden haften, und wandern nach der Elektrolyse in ein Papiertuch.

Das so hergestellte Silberwasser hat eine sehr hohe Qualität. Ein starker Tyndall Effekt ist trotz absolut klarer Flüssigkeit sichtbar. Der Geschmack ist kraftvoll bitter, was auf eine gute Wirkung hin deutet. Ich habe schon größere Mengen davon zu mir genommen, und bin von der Qualität dieses Silberwassers absolut überzeugt.

 

Die Herstellung von kolloidalem Silber mit kleinsten Stromstärken:

Es sind hier auch Versuche mit sehr niedrigen Spannungen und Strömen beschrieben.

Es findet mit kleinsten Strömen eine sehr lineare Abscheidung statt, es entstehen keine “Gewitter” im Glas die unberechenbare Ergebnisse bringen, und es besteht eine sehr verlässliche Wiederholbarkeit. Mit nur einem Bruchteil der normal aufgewendeten Energie wird eine recht große Menge an Silber gelöst, und nicht sinnlos für eine unnötige Wasserspaltung verschwendet.

Je mehr ich mit kleinsten Strömen experimentiere, desto überzeugter bin ich von den Ergebnissen im Vergleich zur normalen “Holzhacker-Methode”. Der Tyndall Effekt ist deutlich vorhanden, und unter dem Mikroskop sieht man die Kolloide genauso tanzen, wie in einer mit hohen Strömen hergestellten Dispersion. Mir ist es egal ob die Herstellung von 250 ml nun 1 Stunde, oder 3 Tage dauert. Wenn ich mich nicht darum kümmern muss, mache ich ein Kreuzchen in den Kalender und gut ist. Den einzigen Vorteil bei der Herstellung mit hohen Strömen sehe ich in der schnellen Herstellung, die Qualität des Silberwassers finde ich aber mit kleinsten Strömen weit besser.

Eine verlässliche Strombegrenzung, welche bereits fertiggestellt ist, hat die Herstellung absolut berechenbar gemacht, und diese Methode mit geringsten Strömen (max 100 µA) aus dem undefinierbaren Bereich heraus gesteuert.

Achtung:

Mit kleinsten Spannungen meine ich aber konkret bis maximal 1,5 Volt!

Wenn man zum Beispiel eine 9 Volt-Blockbatterie einfach ungeregelt an die Elektroden hängt, entsteht dabei alles Mögliche, nur kein brauchbares kolloidales Silber! Schon ab ungeregelten 3 Volt, läuft die Sache ungehemmt aus dem Ruder… ;-)

 

Die Herstellung von kolloidalem Silber mit getaktetem Polwechsel:

Nach mehreren Tests mit Projekt-3, und einer Bestimmung des Silbergehaltes, lässt sich Folgendes festhalten: Ein getakteter Polwechsel während der Elektrolyse wirkt sich stark bremsend auf den Vorgang aus, und ist nicht zu empfehlen!

Hier mal ein paar Werte im Vergleich, 250 ml Bidestillata 24 °C,

Elektrodenabstand 20 mm, Eintauchtiefe 70 mm:

  • 60 Minuten, keine Taktung: 40 ppm
  • 60 Minuten, Takt 2,5 Minuten: 20 ppm
  • 60 Minuten, Takt 30 Sekunden: 12 ppm
  • 60 Minuten, Takt 3 Sekunden: 4 ppm

 

Man sieht sehr deutlich, das die Abscheidung von Silber immer geringer wird, je kürzer die Taktzeiten sind.

Es findet scheinbar ein gezielter Fluss zwischen den Elektroden statt, der durch das regelmäßige Umpolen unterbrochen und umgekehrt wird. Diese Unterbrechungen des Elektronenstromes fallen weniger ins Gewicht, wenn die Taktzeiten höher gewählt werden. Dann entspricht die Herstellung aber schon wieder eher einer mit durchgehender Polung, allerdings mit regelmäßigen Unterbrechungen und Umkehrungen der Flussrichtung.

Jedoch stellt sich die Frage, ob diese Umpolungen dann überhaupt wirklich sinnvoll sind. Ich fürchte die getaktete Umpolung gaukelt mehr Schein als Sein vor. Es entsteht weniger sichtbarer Belag an den Stäben als mit linearem Strom. Die Elektroden geben ihren Belag schon während der Herstellung zum Teil in winzigen Partikeln an das Wasser ab, man sieht es wenn man mal nach der Herstellung beherzt umrührt, und alles mit winzigen Schwebe-Partikeln voll ist.

Bei jeder Umpolung werden die Beläge an den Elektroden, welche sich gerade in der Entstehung befinden, wieder abgesprengt. Als mikrofeiner Staub verteilen sie sich dann im Wasser.

Extrem sichtbar wird der schlechte Silbereintrag bei geringsten Taktzeiten. Bei nur 3 Sekunden ist der tatsächliche Silbereintrag nach einer Stunde Laufzeit absolut minimal. Mit einer Taktzeit von über 2 Minuten, und einer Stunde Laufzeit macht der Generator mit getakteter Umpolung dann aber ein akzeptables Silberwasser. Aber mit linearem Gleichstrom ohne Taktung, und mit 5 mA Strombegrenzung und nur etwa 30 Minuten Laufzeit ist das Ergebnis einwandfrei, und vom Silbergehalt vergleichbar.

Fakt ist aber, das man mit einer getakteten Umpolung viel längere Herstellungszeiten fahren muss, um den gleichen Silbergehalt zu bekommen als mit einer normalen Elektrolyse.

Man sollte eine automatische Umpolung nicht überbewerten und, wenn man sie unbedingt nutzen möchte, eher lange Taktzeiten wählen. Ich persönlich halte nichts davon, denn die Nachteile sind gravierend.

 

Noch ein Wort zu den ppm Angaben bei kolloidalem Silber im Handel:

Jede Apotheke bei der ich nach fragte wie denn das kolloidale Silber hergestellt wird, beantwortete meine Frage mit: “Ionic Pulser und der dazu gehörenden Tabelle”. Nach dieser Tabelle scheinen sich alle zu richten, die Silberwasser produzieren. Auch Buchautoren beziehen sich auf die Angaben des Herstellers dieser Generatoren, und geben ihre Dosierungsempfehlungen auf dieser Grundlage in ihren Büchern ab.

Nach vielen Analysen und Bestimmungen des Silbergehaltes des durch den “Ionic Pulsers” hergestellten Silberwassers steht für mich persönlich fest, dass die ppm Angaben in dieser Tabelle nicht stimmen können. In allen Versuchen stellte ich eine Abweichung mit dem Faktor 2, oder größer fest.

Das bedeutet konkret:

Wenn ich eine 30 Minuten Elektrolyse mit dem “Ionic Pulser Standard S” in 200 ml Wasser mache, sollten nach der Tabelle ca. 50 ppm Silber enthalten sein.

In Wirklichkeit sind dann aber nur 3 – 5 mg Silber von der Elektrode ins Wasser abgegeben worden, was einem Wert von 15 – 25 ppm entspricht. Das ist etwa die Hälfte dessen, was in der Tabelle steht. Ich habe keine Ahnung, warum die Angaben in dieser Tabelle einfach weltweit von Jedem als Tatsache hingenommen werden, ohne dass sich jemand die Mühe macht, dies auch mal zu überprüfen?

Wie auch immer:

Wenn ich hier in meinen Versuchen und Analysen schreibe, dass man mit dieser oder jener Methode nach 30 Minuten “25 ppm” erhält, entspricht das nach meinen Messungen in etwa der Konzentration von “50 ppm” des im Handel käuflichen Silberwassers, welches mit dem Ionic Pulser” und der dazu gehörenden Tabelle hergestellt wurde. Wenn also in einem Fachbuch steht, dass man 50 ppm nehmen sollte, empfehle ich hier in meinen Beiträgen nach der Herstellung für 25 ppm zu suchen. Dann erhält man wohl genau die Konzentration, welche tatsächlich gewünscht ist.

Woher nun diese heftige Abweichung etwa doppelt so hoher ppm Werte in der Tabelle zu meinen eigenen Messergebnissen kommt, kann ich nicht sagen. Es ist mir nicht bekannt, welches Labor mit welchen analytischen Methoden aktiv war, um diese Tabelle entstehen zu lassen.

Ich kann nur sagen, dass ich mit meinen Bestimmungen des Silbergehaltes durch das exakte Wiegen der Elektroden vor und nach der Elektrolyse mit einer hoch auflösenden Labor Analysen Waage, sehr präzise und absolut verlässliche Ergebnisse erhalte.

Von daher werde ich mich nicht mit meinen ppm Angaben an die Allgemeinheit anpassen, sondern mich auch weiterhin auf meine eigenen konkreten Messergebnisse verlassen.

Geschrieben von Rolf am 6. April 2012 | Abgelegt unter Herstellung | Kommentare deaktiviert